Mit einen Umsatzplus von 1,6% hat der Gastronomie- und Großküchenfachhandel aus dem Jahr 2007 abgeschlossen.
Es ist das fünfte Jahr in Folge mit positiven Ergebnissen, wobei erstmals seit 2002 der Kundendienstumsatz mit minus 0,5% leicht zurückging. Klarer Umsatzträger waren mit plus 5,0% Großgeräte und Einrichtungen.
Das Projektgeschäft hatte in den vergangenen Jahren den höchsten Zuwachs und liegt nun bei minus 0,4%. Hier ist – ähnlich wie bei Großgeräten – ein wenig von dem Effekt vorgezogener Käufe durch die Mehrwertsteuererhöhung zu spüren. Eine relevante Zahl von Nachfragern im GV-Bereich kann keine Vorsteuer absetzen und muss so die um 3 %-Punkte höhere Steuer voll tragen. Porzellan/Glas/Bestecke sind um 3,3% gewachsen, Küchen- und Serviergeräte um 3,4%, wobei diese Produktbereiche die breiteste Streuung zwischen plus 16% und minus 11% haben, sieht man einmal vom Projektgeschäft ab, das anderen Regeln folgt. Mehrere Jahre hatte sich der Technik-Bereich überproportional gut entwickelt und wurde von Mitgliedsunternehmen ausgebaut. Vom aktuellen Trend profitieren nun diejenigen Unternehmen, die das Kleininventar nicht vernachlässigt haben, sondern weiterhin als Kompetenzzentrum führen.
Den Höhepunkt im Verlauf des Gesamtumsatzes bildete in den vergangenen zehn Jahren das Jahr 2006 mit plus 13,1%. Eine Ursache dürften die wegen der ab 01.01.2007 erfolgten Mehrwertsteuererhöhung vorgezogenen Umsätze sein. Das vergangene Jahr liegt im unteren Drittel der Umsatzentwicklung. Die Ursachen liegen zweifellos in einer verhaltenen Nachfrage der Bürger in Bezug auf die Gastronomie. Während die Konjunktur exportgetrieben gut läuft, bleibt nach wie vor die private Nachfrage in Deutschland schwach. Die Sparquote ist derzeit die höchste seit 13 Jahren, dies spiegelt die Unsicherheit vieler Menschen wider, insbesondere was die steigenden Preise bei Energie und Verkehr angeht. Da ist es nachvollziehbar, dass dieser Wirtschaftszweig wenige Impulse zu erwarten hat.
Für 2008 wird mit leicht erhöhter Nachfrage gerechnet
Der Fachverband GGKA hat unter seinen Mitgliedern auch die Erwartungen für 2008 abgefragt: Es wird signifikant mit einer gleichen oder leicht erhöhten Nachfrage gerechnet. Der Rohertrag dürfte ebenfalls stabil bleiben, eventuell ein wenig sinken. Dies ergibt sich schlüssig aus der Tatsache, dass mit leicht steigenden Einstandspreisen und Kosten bei gleichbleibenden Verkaufspreisen gerechnet wird. Entsprechend wird überwiegend mit einem zunehmenden Wettbewerb gerechnet.
Kundendienstumfrage mit Schwerpunkt auf Bereitschaftsmodellen
Der Fachverband hatte kürzlich seine Kundendienstumfrage nach zwei Jahren erneut durchgeführt und den beteiligten Unternehmen bereits zugeschickt. Erstmals wurde danach gefragt, wie außerhalb der Geschäftszeiten der Kundendienst erreichbar und organisiert ist. Zu 32% spielt der Anrufbeantworter eine zentrale Rolle. Jeder vierte Anruf wird direkt an den diensthabenden Techniker weitergeleitet, der auch in der Lage ist, eine erste Ferndiagnose zu stellen. 6% der Betriebe bedienen sich eines externen Call-Centers und 9% bekommen die Handy-Nummer des Technikers mitgeteilt, der den Kundendienst macht. 6% kommunizieren über das Kundendienstbüro, das auch außerhalb der Bürozeiten erreichbar ist.
Stellt man einen Kostenvergleich an, so sind die Fahrtkosten innerhalb von zwei Jahren um schmerzliche 20% gestiegen. Die Stundensätze für Monteure und Helfer sind hingegen preisstabil oder sogar leicht gesunken. Was die internen Vergütungssätze angeht, so überwiegt das Modell der Pauschalvergütung. Jeder vierte Betrieb ist rund um die Uhr dienstbereit. Nimmt man die nachfrageschwachen Zeiten von 0.00 bis 6.00 Uhr heraus, sind 40% der Betriebe in den späten Abendstunden mit ihrem Kundendienst präsent.
GGKA-Fachbetriebe erzielen wieder bessere Ergebnisse
Die Teilnehmer am GGKA-Betriebsvergleich, der seit 1992 vom Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln durchgeführt wird, haben im Jahr 2006 erstmals nach fünf Jahren eines leichten betriebswirtschaftlichen Verlustes nun wieder einen Gewinn ausgewiesen. Während die Betriebshandelsspanne leicht auf 27,4% erhöht werden konnte, war es den Unternehmen möglich, die Gesamtkosten um einen %-Punkt auf 26,4% zu senken. Positiv dazu hat allerdings auch der um 8,6% gestiegene Jahresumsatz beigetragen.
Die gesenkten Personalkosten von 15,8% stellen naturgemäß den größten Kostenblock dar, gefolgt von den leicht gestiegenen Raumkosten und den gesenkten allgemeinen Verwaltungskosten. Die Transportkosten sind gestiegen, die Zinsen für Fremdkapital analog zur allgemeinen Zinsentwicklung gesunken. Der Umsatz pro Ausgangsbeleg konnte um 8% gesteigert werden, der Umsatz pro qm Verkaufsraum um fast 20%, der Umsatz pro beschäftigter Person um 6%.
Die Teilnahme an dem Betriebsvergleich wird zu 75% vom Verband aus Mitgliedsbeiträgen und zu 25% per Umlage finanziert. Das Institut ist Spezialist für Betriebsvergleiche vieler Groß- und Einzelhandelsbranchen. Die Auswertung für den Fachverband GGKA erfolgt immer erst im Sommer, um auch Mitgliedsunternehmen mit abweichendem Geschäftsjahr zeitnah mit erfassen zu können.
55 Mitgliedsunternehmen repräsentieren 400 Mio. € Gesamtumsatz
Die Zahl der in den mittlerweile 55 GGKA-Fachbetrieben beschäftigten Personen beträgt mehr als 2.000 Mitarbeiter. Der Anteil der Kundendienstmitarbeiter liegt bei 30%, über 80% aller Mitarbeiter haben eine volle Stelle. Die Zahl geringfügig beschäftigter Personen liegt bei nur 4%. Die Ausbildungsquote, bezogen auf volle Stellen, beträgt 7,5%. Der Gesamtumsatz aller 55 Mitgliedsbetriebe des Fachverbandes, die einschließlich weiterer Niederlassungen an ca. 60 Standorten in ganz Deutschland vertreten sind, beläuft sich auf 400 Mio. Euro.