Der Fachhandel für Gastronomie- und Großküchenausstattung schloss das Jahr 2013 mit einer Steigerung des Gesamtumsatzes von 3,4% ab. Dies ergab die Konjunkturumfrage unter den knapp 70 im Fachverband GGKA organisierten Handelsunternehmen, die insgesamt eine halbe Milliarde Euro Umsatz repräsentieren. Das vergangene Jahr zusammengefasst, entwickelte sich der Fachhandel bereits im elften Jahr in Folge positiv. Die Erwartungen für das Jahr 2014 sind optimistisch: Fast 2/3 der Unternehmen rechnet mit Umsatzsteigerungen, 23% von ihnen sogar mit einer deutlich höheren Nachfrage.
Die Sortimentsgruppe Maschinen und Kleingeräte hatten mit 4,5% das größte Umsatzwachstum, während Großgeräte und Einrichtungen mit 1,0% diesmal nur eine schwächere aus dem Jahr 2013 gingen. Porzellan/Glas/Besteck erreichten punktgenau den Vorjahresumsatz. Im Mittelfeld der Nachfragestärke befinden sich im Jahr 2013 Küchen- und Serviergeräte mit aktuell 1,6 % Umsatzwachstum sowie Großgeräte und Einrichtungen mit plus 1,0 %. In der Rubrik „Sonstiges“ werden plus 5,2% ausgewiesen. Wie auch in den Vorjahren ist die Kategorie „Sonstiges“ mit 3,5% überproportional gewachsen. Hier werden u. a. Klima- und Kühltechnik, Möbel, Textilien sowie Planungsleistungen subsummiert.
Die Spreizung der Umsätze einzelner Sortimente zwischen den Unternehmen war wieder groß. Hilfreich für die Bestimmung der Mittelwerte war die Kennzeichnung von Sondereffekten, so dass diese nicht auf das Endergebnis durchschlugen.
Beim Projektgeschäft gab es auch diesmal starke Abweichungen. Die Schwankungen liegen – bis auf zwei – im Korridor zwischen plus 15% und minus 13%, was nicht ungewöhnlich ist: Oft entscheidet die Frage, ob ein Auftrag im Dezember oder im Januar fakturiert wird, über das Vorzeichen in der Umsatzentwicklung.
Bemerkenswert ist die Steigerung der Kundendienstumsätze um 3,5%. Das ist zwar nicht ganz der Wert vergangener Jahre, zeigt aber weiterhin eine gute Entwicklung auf. Insgesamt stehen Unternehmen mit einem starken Kundendienst überproportional gut da.
Der Fachverband weist darauf hin, dass ihm die Umsatzgewichtungen der einzelnen Teilnehmer nicht bekannt sind und daher keine Korrelation zwischen den Entwicklungen in den Produktbereichen, dem Kundendienst und dem Projektgeschäft, das Geräte und Kundendienst umfasst, darstellbar ist.
Gute Umsatzerwartungen für 2014
Die Umfrage umfasst auch ein Stimmungsbarometer. Die Mehrheit von 38% erwartet eine gleichbleibende Umsatzentwicklung, jedes dritte eine leichte Steigerung, 23% haben hohe Erwartungen. Beim Rohertrag erwartet fast die Hälfte der Unternehmen keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr, während sich positive wie negative Erwartungen recht genau die Waage halten. Anders sieht es bei den betrieblichen Kosten aus: 46% rechnen mit leicht steigenden, 15% mit stark steigenden, hingegen 35% mit konstanten Kosten.
Ähnlich ist das Bild bei den Einstandspreisen: 58 % befürchten leichte Preiserhöhungen der Lieferanten, 12% deutliche Aufschläge, 27% ver-muten ein Preisniveau wie im Jahr 2013. Dies spiegelt sich bei der Erwartung bezüglich der Verkaufspreise wider: Je 38% kalkulieren gleichbleibende oder leicht steigende Preise, 15% leicht sinkende. Abschließend ein Blick auf die vermutete Härte des Wettbewerbs: Gleichbleibende Härte erwarten 38%, einen leicht zunehmenden Wettbewerb 35% und eine deutlich stärkere Konkurrenz 19%.
Die Branche repräsentiert über eine halbe Milliarde Umsatz
Die Umsatzanalysen der knapp 70 Mitglieder des Fachverbandes GGKA hatten ergeben, dass der Gesamtumsatz bei ca. 533 Millionen Euro lag. Nimmt man Umsätze von angeschlossenen Serviceunternehmen hinzu, sind es sogar rund 600 Millionen Euro Umsatz der Mitglieder, die vom Fachverband repräsentiert werden. Die Gruppe der größten Unternehmen der Branche besteht aus mindestens 16 Firmen. Diese weisen einen Um¬satz von mehr als 10 Millionen Euro aus. Auf mehr als 5 Millionen Euro Jahresumsatz kommen 17 Firmen bzw. Firmengruppen. Und 36 Mitglieder liegen bei über eine Million Euro Jahresumsatz, jeweils ohne Mehrwertsteuer.
Die Zahl der Mitarbeiter liegt bei 1.800 Personen, überdurchschnittlich in Vollzeit. Daraus ergibt sich ein Umsatz pro beschäftigte Person von gut 250.000 Euro. Dieser Wert liegt etwa 5% über dem des Jahresbetriebsvergleichs und kann somit als gesichert angesehen werden.
Qualifikation und Nachwuchsgewinnung sind die großen Herausforderungen
Wer nicht selbst ausbildet, ist auf die Ausbildungsleistung anderer Betriebe und oft des Wettbewerbs angewiesen. Er hat entweder bei denjenigen Mitarbeitern, die von Ausbildungsbetrieben nicht übernommen werden, als Reservoir, oder muss mit vergleichsweise höheren Gehältern operieren. Besser ist, selbst auszubilden. Das Duale Studium an der Hochschule Fulda, das die Hochschule gemeinsam mit dem Fachverband GGKA und Partnern wie dem VdF entwickelt hat, startet im 3. Quartal 2014 die perfekte Kombination aus kaufmännischer Berufsausbildung oder als Koch in Verbindung mit einem Hochschulstudium und dem Bachelor-Abschluss „Wirtschaftsingenieur Lifecycle Catering“ an. Mitarbeiter, die bereits eine Berufsausbildung haben, bietet sich eine berufsbegleitenden Alternative an.
Es haben bereits 14 Unternehmen einen Kooperationsvertrag mit der Hochschule Fulda abgeschlossen. Darüber hinaus sind sieben Interessenten registriert, die noch keinen Ausbidlungsvertrag mit einem Kooperationsunternehmen haben. Ein Teil der Interessenten besucht am 15.03.2014 auf Einladung des Fachverbandes GGKA die Internorga und stellt sich im Rahmen der Mitgliederversammlung vor.
Der Fachverband ist sich bewusst, dass es weiteren Ausbildungsbedarf insbesondere bei Kundendienstmitarbeitern gibt. Im Moment fokussiert er sich jedoch auf das Duale Studium, damit dieses Angebot erfolgreich startet und in den Regelbetrieb geht.