Mit einem Umsatzrückgang hatte man gerechnet, doch tatsächlich konnten die im Fachverband GGKA organisierten Fachhändler im Jahr 2009 ihren Umsatz um 4,3% steigern
Ausschlaggebend war die Steigerung des Kundendiensterlöses um 9,3%. Das Projektgeschäft ging jedoch um 4,3% zurück, während es im Vorjahr noch um 8,9% gesteigert werden konnte.
Interessant ist, dass die Betriebe ihre sonstigen Umsätze im vierten Jahr in Folge um über sechs Prozent steigern konnten. Dahinter stehen meist Strategien, Alternativen zum margenschwachen Ausschreibungsgeschäft aufzubauen. Was diese Umsätze ausmacht, ist allerdings heterogen: Vermietung von Geräten und Ausstattung, Kühl- und Klimatechnik, Hotel‑, Restaurant- und Mensaeinrichtung sind typische Geschäftsfelder, aber auch Planungs- und Baubetreuungshonorare können dazu zählen.
Das reine Handelsgeschäft hat sich im Jahr 2009 jedoch schwer getan. Lediglich Maschinen und Kleingeräte haben sich mit plus 2,0% besser verkauft als im Vorjahr. Großgeräte und Einrichtungen verloren hingegen 2,0%, Porzellan/Glas/Besteck sogar 4,1%, Küchen- und Serviergeräte stagnierten mit minus 0,1%. Diese Entwicklungen korrespondieren allerdings nicht zwangsläufig mit dem Stückabsatz, teilweise steht dahinter auch ein Rückgang der am Markt realisierten Preise.
Das Jahr 2010 wird als Herausforderung angesehen
Die GGKA-Mitgliederumfrage umfasst ein Stimmungsbarometer über die Einschätzung zum laufenden Jahr. Die Zahl der Unternehmen, die steigende oder sinkende Nachfrage prognostizieren, hält sich exakt die Waage. Beim Rohertrag wird mit einem leichten Nachlassen gerechnet, was sich schlüssig aus den einzelnen Bestimmungsfaktoren ergibt: Leicht steigende Kosten, leicht steigende Einstandspreise bei fast konstanten Verkaufspreisen. Das Fazit der Betriebe ist, dass der Wettbewerb weiter zunehmen wird.
Aktuell kann man die Situation im Markt als nervös ansehen. Bei vielen Unternehmen ist die Reichweite der Aufträge in den Wintermonaten zurückgegangen, der Auftragsbestand liegt unter dem Vorjahreswert, die Zahl der laufenden Angebote und Ausschreibungen mit Realisierungschance ist zurückgegangen. Das betrifft über den Fachhandel hinaus auch die Lieferanten. Deren Nervosität drückt sich durch eine Vertriebsvielfalt aus: Selbst kleinste und wenig leistungsfähige Unternehmen werden offenbar mit Leistungsträgern der Branche auf eine Konditionsstufe gestellt.
Die betriebswirtschaftliche Situation ist okay, aber nicht zum Jubeln geeignet
Das betriebswirtschaftliche Ergebnis, das als GGKA-Jahresbetriebsvergleich des Jahres 2008 vorliegt, war im dritten Jahr in Folge wieder positiv, wenngleich wiederum knapp. Die Gesamtkosten lagen weiterhin unter der 30%-Marke und umfassen auch den kalkulatorischen Unternehmerlohn.
„Der Umsatz aller Betriebe ist im Jahr 2008 um 9% gestiegen, was der vor einem Jahr veröffentlichen Umsatzanalyse entspricht“, erläutert der Geschäftsführer des Fachverbandes GGKA. „Das ist nicht repräsentativ für die Branche, zeigt aber klar, dass sich Unternehmer mit einer überdurchschnittlichen Leistung auch stärker an dem Betriebsvergleich beteiligen.“ Der Durchschnittsumsatz liegt bei 8 Mio. €, das Verhältnis Gastronomie zu GV liegt bei 48:52 und mitten zwischen der jährlichen Schwankungsbreite von 40 – 60%.
Großgeräte machen fast 50% der Umsätze aus, Glas und Porzellan sind der zweitstärkste Bereich, was das Handelsgeschäft betrifft. Der Umsatz pro beschäftigter Person konnte gegenüber 2007 um 8,7% gesteigert werden, liegt aber noch leicht unter dem Niveau der Jahre 2003 – 2005. Dafür ist der Umsatz je Quadratmeter Verkaufsraum so hoch wie seit 1999 nicht mehr.
In Kürze startet die Erhebung für den Jahresbetriebsvergleich 2009, mit dem wieder das Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln beauftragt wurde. Die Teilnahme steht allen Mitgliedern des Fachverbandes zur Verfügung.
Der Fachhandel zeigt am 11. September in Düsseldorf Flagge
Am Samstag unmittelbar vor der Messe „Hogatec“ wird der 2. Fachhandelstag in Düsseldorf durchgeführt. Nach der erfolgreichen Erstveranstaltung im November 2009 werden die Vorträge und Diskussionen auf einen Tag fokussiert. „Wir sind uns sicher, in diesem Jahr weit mehr Kollegen in Düsseldorf begrüßen zu können, die sich mit den relevanten Themen der Branche und der Fachbetriebe auseinandersetzen“, unterstreicht Rudolf Lacher, Vorsitzender des Fachverbandes GGKA die Bedeutung dieser Tagung. Neben dem Mitveranstalter „Gastrospiegel“ werden die Messe Düsseldorf und die wichtigsten Händlergruppen der Branche eingebunden sein.
Zum Erfolg der Tagung wird die Koppelung mit dem viel beachteten GGKA-Branchenabend zur Hogatec beitragen. Er findet wieder am Vorabend zur Messe statt. Diesmal wurde das Restaurant „Malkasten“ in der City der Rheinmetropole ausgewählt, bestens erreichbar von den meisten Hotels. Höhepunkt des Abends wird die Auszeichnungen „Superpartner des Jahres“ sein, zu der die Umfrage derzeit läuft.
Weitere Informationen für potentielle Lieferanten-Sponsoren und für den Fachhandel als Kernzielgruppe stehen unter www.fachhandelstag.de.
Eine gemeinsame Ausbildungs- und Qualitätsoffensive wird den Fachhandel weiter stärken
Der Fachverband GGKA hat sich mit Händlergruppen der Branche verabredet, eine gemeinsame Qualifizierungsoffensive zu starten. Ausgehend von der Erkenntnis, dass für die im Fachverband organisierten Unternehmen Dienstleistungen und insbesondere der technische Service das Fundament für den Unternehmenserfolg bildet, soll dieser Bereich deutlich gestärkt werden. Konkret sollen hier die Mitarbeiter noch besser ausgebildet und trainiert werden.
Die Weiterbildung wird auf drei Säulen stehen:
1. Schulungen zu den Bereichen Auftreten und Verhalten beim Kunden
2. Sicherheit und Gesetzesgrundlagen für Servicetechniker wie VDE, DVGV und BGVA3
3. Regionale technischer Herstellerschulungen
Einzelheiten hierzu werden auf der Messe „Internorga“ gemeinsam mit den beteiligten Händlergruppen besprochen